Wildblumenrasen
Pflanzen im Wildblumenrasen

Pflanzen im Wildblumenrasen

Achillea millefolium / Gewöhnliche Schafgarbe / verbreitet
Pflanze enthält ätherische Öle, Schafe fressen die Blätter, aber nicht Stängel und Blüten, die so auf den Weiden als auffällige Büschel stehen bleiben

Bellis perennis / Ausdauerndes Gänseblümchen / verbreitet
bei kühlem Wetter und nachts schließen sich die Blüten, nach kalten Nächten färben sie sich rötlich

Campanula patula / Wiesen-Glockenblume / auf feuchten Wiesen weit verbreitet

Crepis Biennis / Wiesen-Pippau, Wiesen Feste / verbreitet
winterharte Pflanze, Die Früchte werden gerne von Vögeln gefressen. Gelegentlich sind sie im Kanarienvogelfutter enthalten.1

Dianthus deltoides / Heide-Nelke

Euphorbia peplus / Garten-Wolfsmilch
Reife Wolfsmilch-Früchte lösen sich beim Austrocknen als 3 Teilfrüchte von der Pflanze. Diese öffnen sich sofort explosionsartig und stoßen die Samen weg. Die Samen tragen außerdem nahrafte Ölkörper, so dass sie von Ameisen verschleppt werden. / häufig
Kosmos – Naturführer, „Was blüht denn da?“, Margot und Dr. Roland Spohn, Marianne Golte-Bechtle, S.352

Galium album / Weißes Labkraut / verbreitet
Wie weiße Wolken erscheinen die zahlreichen kleinen Blütchen des Weißen Labkrauts über in der Wiese. Die heimische Wiesenblume bevorzugt trockene bis mäßig feuchte, durchlässige, tiefgründige, nährstoffreiche Böden an möglichst sonnigen Standorten. In der Küche sind die Blüten eine hübsche Dekoration für Speisen, bringen süßliches Aroma in Getränke und können zu Gelee und Sirup verarbeitet werden. Eine vielseitige, pflegeleichte und insektenfreundliche Staude, die in keinem Garten fehlen sollte.2

Geranium rotundifolium / Rundblättriger Storchschnabel / ziemlich häufig

Glechoma hederacea / Gewöhnlicher Gundermann, Gundelrebe, Erd-Efeu / verbreitet
wintergrün, in Mitteleuropa zählt der Gundermann zu den wichtigsten Frühjahrsblumen für viele Wildbienen. Auch Schmetterlinge: Aurorafalter, Zitronenfalter und Rapsweißling sind häufige Blütenbesucher. Die aromatisch riechende Pflanze enthält ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe. Bis zum Reinheitsgebot von 1516 diente sie beim Bierbrauen an Stelle von Hopfen als Bittermittel. Das Kraut schmeckt in Salaten und Quark und als spinatartiges Gemüse.3

Hieracium pilosella / Kleines Habichtskraut, Mausohr-Habichtskraut, Langhaariges Habichtskraut / häufig
Rosettenblätter mit langen Haaren, unterseits graufilzig. Wächst oft in dichten Gruppen. „Mausohr“ bezieht sich auf die Form und Behaarung der Blätter. Bei Trockenheit rollen sich diese ein. Ihre Unterseite reflektiert das Licht und erwärmt sich deshalb nicht so stark.4

Lactuca serriola / Kompass-Lattich / häufig im Gebirge, im Nordwesten selten
Besonders an sonnigen Standorten zeigen die Blätter wie bei einer Kompassnadel nach Norden und Süden und stehen mit ihrer Fläche senkrecht zum Boden. So werden sie kaum von der Mittagssonne bestrahlt und erhitzt. Sie verdunsten dadurch weniger Feuchtigkeit.

Leucanthemum vulgare / Wiesen-Margerite, Gew. Wucherblume / verbreitet
Von der „Orakelblume“ zupfte man die Zungenblüten, um die Zukunft vorauszusagen. „Margerite“ stammt von franz. marguerite = Perle.5

Linum catharticum / Purgier-Lein / häufig, giftig
Die Pflanze enthält den Bitterstoff Linin. Früher bereitete man aus ihr einen abführenden, in größeren Mengen Brechreiz auslösenden Tee. Der Name nimmt hierauf Bezug (lat. purgare = reinigen, abführen).6

Lotus corniculatus / Gewöhnlicher Hornklee / verbreitet, schwach giftig
Die Pflanze setzt aus Glycosiden nach einer Verletzung giftige Blausäure frei. Damit schreckt sie Fraßfeinde ab.7

Matricaria chamomilla, Matricaria recutita, Chamomilla recutita / Echte Kamille / ziemlich häufig
Im 16. Jh. galt die Echte Kamille bei uns als eines der wichtigsten Heilkräuter, besonders schätzten die Heilkundigen ihre Wirkung bei Frauenkrankheiten (lat. matrix = Gebärmutter). Noch heute gehört sie zu den bekanntesten Heilpflanzen. Dank ihrer ätherischen Öle und Flavonoide lindert sie Entzündungen und Krämpfe. Das aus den Blütenköpfchen gewonnene ätherische Öl ist durch das Chamazulen intensiv blau gefärbt.8

Oxalis stricta, Oxalis fontana / Aufrechter Sauerklee / häufig
Die Blüten öffnen sich nur bei Sonne für einen Tag. Blättchen herzförmig, oft zusammengeklappt.9

Papaver rhoeas / Klatsch-Mohn / verbreitet, schwach giftig
Jede Blüte bildet rund 2,5 Millionen Pollenkörper, die besonders morgens bis etwa 10 Uhr abgegeben werden. Hummeln erhöhen die Abgabe durch Vibrieren (Buzzing), das alt lautes Brummen hörbar ist. Die Pflanze enthält Alkaloide, jedoch kein Opium.10

Plantago lanceolata / Spitz-Wegerich / verbreitet
Spitze, lanzettenartige Blätter, Nasse Wegerich-Samen werden schleimig und klebrich. Sie bleiben dann an Tieren,Schuhsohlen und Reifen kleben und werden verschleppt. Die Pflanze enthält Aucubin, Gerbstoffe und Schleime. Sie hilft gegen Schleimhautentzündungen und trockenen Reizhusten. Frische Blätter lindern Insektenstiche, wenn man sie als Brei auf den Stich aufträgt.11

Plantago major / Breit-Wegerich, Großer Wegerich / verbreitet
Nordamerkikanische Indianer nannten die Pflanze „Fußstapfen des Weißen Mannes“. Sie kam mit den Weißen in ihr Land und breitete sich entlang ihrer Eroberungswege aus. „Plantago“ leitet sich von lat. „planta“ = Fußsohle ab und bezieht sich auf die Blattform, „Wegerich“ bedeutet „Beherrscherr des Weges“ und weist auf den Standort hin.11

Plantago media / Mittlerer Wegerich / Kalkgebieten häufig, im Nordwesten seltener
Blätter breit, oval, spitz, zerstreut bis dicht behaart. Plantago leitet sich von lat. planta = Fußsohle ab. Die Blätter erinnern an Fußabdrücke, außerdem erträgt die Pflanze Trittbelastung. Reißt man ein Blatt auseinander, bleiben die zähen, für Festigkeit sorgenden Gefäßbündel der Blattadern als dünne Fäden stehen.11

Prunella vulgaris / Gewöhnliche Braunelle, Kleine Braunelle / verbreitet
Der Kelch um die Früchtchen öffnet sich nur bei Feuchtigkeit. Wird er von Tropfen getroffen, biegt er sich nach unten. Beim Zurückschnellen schleudert er anschließend die Früchtchen aus. Feucht sind sie klebrig und bleiben z. B. an Schuhsohlen haften.12

Ranunculus repens / Kriechender Hahnenfuß, Butterblume / sehr häufig, giftig
Oberirdische, oft meterlange, beblätterte Ausläufer mit Wurzeln und jungen Pflanzen. Mit seinen bis zu 50 cm tief reichenden Wurzeln wirkt dieser Hahnenfuß als Bodenbefestiger.13

Salvia pratensis / Wiesen-Salbei / häufig in Kalkgebieten
Bei Besuch der Blüte lösen die Insekten einen besonderen Mechanismus aus: Die beiden Staubblätter klappen dabei auf den Rücken des Insekts herab und pudern es mit Blütenstaub ein. Auf der nächsten Blüte streift das Insekt den Pollen an der Narbe ab. Besonders Hummeln lösen diesen Mechanismus aus.14

Senecio vulgaris / Gewöhnliches Greiskraut, Gew. Kreuzkraut / verbreitet, giftig

Silene coronaria / Kranz-Lichtnelke, Kronen-Lichtnelke, Samtnelke / verbreitet, giftig
Sorten der Kronen-Lichtnelke werden verbreitet als Zierpflanze für Rabatten und Bauerngärten genutzt. Sie ist seit spätestens 1410 in Kultur. Die filzig behaarten Blätter wurden im Altertum als Lampendochte verwendet.15

Silene vulgaris / Traubenkropf-Leimkraut / häufig, schwach giftig
„Silene“ geht auf Silen zurück, in der griechischen und römischen Mythologie ein dickbäuchiger, kahlköpfiger Begleiter des Weingottes Dionysos bzw. Bacchus. Die bauchigen Kelche umgeben später auch die reifen Kapseln und dienen dann als Windfang.16

Taraxacum officinale / Wiesen-Löwenzahn, Wiesen-Kuhblume / sehr häufig
Kinder blasen gerne die Früchte mit den Fallschirmen von den „Pusteblumen“. Die Pflanze enthält Bitterstoffe, die Verdauungs- und Gallestörungen lindern. Ihr hoher Kaliumgehalt fördert die Harnausscheidung. Junge Blätter liefern leicht bitteren, aromatischen Salat. Mit den Blütenkörbchen färbte man früher Butter gelb.17

Trifolium dubium / Kleiner Klee / verbreitet

Trifolium hybridum / Schweden Klee / zerstreut, oft auch angebaut
Duftende Blüten, erst weiß dann rosa. Landwirtschaftlich wertvolle Sorten selektierte man zuerst in Schweden und baute sie ab dem 18. Jh. in Mitteleuropa an. Der Klee wird heute im Norden bis Lappland kultiviert.18

Trifolium repens / Weiß-Klee, Kriech-Klee / verbreitet
Kriechende, an den Knoten wurzelnde Stängel, Blätter meist mit heller Zeichnung. … Blättchen kahl, fein gezähnt, auch im Winter grün. Stickstoffanzeiger, durch Mähen gefördert… . Die Blätter finden sich auf Wappen und sind das Nationalsymbol Irlands. Nach einer Legende soll St. Patrick den Iren anhand eines Kleeblatts die Dreieinigkeit erklärt haben.19

Veronica chamaedrys / Gamander Ehrenpreis / verbreitet
Dieser Ehrenpreis wird im Volksmund auch ironisch „Männertreu“ genannt, da die Blüten im Blumenstrauß nach wenigen Minuten eine große Zahl von Blütenkronen abwerfen. Die Kronen lösen sich an einer Trennungsschicht ab.20

Veronica serpyllifolia / Quendelblättriger Ehrenpreis, Thymianblättriger Ehrenpreis / häufig
Rinder und Schafe fressen die Früchte. Die Samen überstehen die Darmpassage und können so mit dem Kot verbreitet werden.21

Vicia angustifolia / Schmalblättrige Wicke / häufig, schwach giftig
Wächst auf trockenen, nährstoffreichen Böden an wärmeren Standorten.


Agenda zum Vorkommen

  • häufig
  • ziemlich häufig
  • verbreitet
  • zerstreut
  • selten
  • sehr selten

Quellenverzeichnis

Was blüht denn da? Kosmos – Naturführer, Margot und Dr. Roland Spohn, Pflanzenporträts Marianne Golte-Bechtle,
60. aktualisierte und erweiterte Auflage, 2021,
ISBN 978-3-440-17073-1

  1. S. 312/1 Wiesen-Pippau ↩︎
  2. http://www.gardify.de ↩︎
  3. S. 240/4 Gewöhnlicher Gundermann ↩︎
  4. S. 312/2 Kleines Habichtskraut ↩︎
  5. S. 178/3 Wiesen-Margerite ↩︎
  6. S. 154/2 Purgier-Lein ↩︎
  7. S. 324/2 Gewöhnlicher Hornklee ↩︎
  8. S. 178/1 Echte Kamille ↩︎
  9. S. 282/4 Aufrechter Sauerklee ↩︎
  10. S. 18/2 Klatsch-Mohn ↩︎
  11. S. 124/4 Mittlerer Wegerich ↩︎
  12. S. 242/1 Gewöhnliche Braunelle ↩︎
  13. S. 268/3 Kriechender Hahnenfuß ↩︎
  14. S. 244/2 Wiesen-Salbei ↩︎
  15. https://de.wikipedia.org/wiki/Kronen-Lichtnelke ↩︎
  16. S. 142/1 Traubenkropf-Leimkraut ↩︎
  17. S. 308/4 Wiesen-Löwenzahn ↩︎
  18. S. 78/1 Schweden-Klee ↩︎
  19. S. 190/1 Weiß-Klee, Kriech-Klee ↩︎
  20. S. 200/4 Gamander-Ehrenpreis ↩︎
  21. S. 198/2 Quendelblättriger Ehrenpreis ↩︎