BOTANISCHER NAME | WISSENSWERTES | VORK. |
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Achillea millefoliumGGewöhnliche Schafgarbe | Achilles, der Held von Troja, soll Wunden mit dem Kraut geheilt haben. Die Pflanze enthält ähnliche ätherische Öle wie die Echte Kamille und wird als krampflösende und appetitanregende Heilpflanze geschätzt. Schafe fressen die Blätter, verschmähen aber Stängel und Blütenstände, die so auf den Weiden als auffällige Büschel stehen bleiben.1 | verbreitet |
Bellis perennis Ausdauerndes Gänseblümchen | Die (Blüten-)Körbchen schließen sich nachts und bei kühlem Wetter. Bei trockener Luft können die Blüten noch – 15°C ertragen. Nach kalten Nächten färben sie sich rötlich.2 | verbreitet |
Campanula patula Wiesen-Glockenblume | Die Blüten drehen sich am Stängel zur Sonne. Wie bei allen Glockenblumen entleeren die Staubblätter den Blütenstaub bereits in der geschlossenen Knospe auf die Außenseite des Griffels. In der offenen Blüte liegen sie dann leer am BNoden. Insekten, die Nektar saugen. beladen sich mit Blütenstaub, noch ehe sie die Narben auseinanderspreizen.3 | häufig |
Crepis biennis Wiesen-Pippau, Wiesen Feste | Die Früchte werden gerne von Vögeln gefressen. Gelegentlich sind sie im Kanarienvogelfutter enthalten.4 | verbreitet |
Dianthus deltoides Heide-Nelke | Kronblätter mit dunkler Querlinie und weißen Punkten. An geeigneten Orten kann die Pflanze dichte Rasen bilden.5 | zerstreut bis selten, geschützt |
Euphorbia peplus Garten-Wolfsmilch | Reife Wolfsmilch-Früchte lösen sich beim Austrocknen als 3 Teilfrüchte von der Pflanze. Diese öffnen sich sofort explosionsartig und stoßen die Samen weg. Die Samen tragen außerdem nahrafte Ölkörper, so dass sie von Ameisen verschleppt werden.6 | häufig, giftig |
Galium album Weißes Labkraut | Wie weiße Wolken erscheinen die zahlreichen kleinen Blütchen des Weißen Labkrauts über in der Wiese. Die heimische Wiesenblume bevorzugt trockene bis mäßig feuchte, durchlässige, tiefgründige, nährstoffreiche Böden an möglichst sonnigen Standorten. In der Küche sind die Blüten eine hübsche Dekoration für Speisen, bringen süßliches Aroma in Getränke und können zu Gelee und Sirup verarbeitet werden. Das Weiße Labkraut enthält Lab und kann wie das Echte Labkraut (Galium verum) zur Käseherstellung verwendet werden. Aus den Wurzeln kann, ähnlich wie beim verwandten Färberkrapp, eine rote Farbe für Textilien gewonnen werden. Galium album ist auch eine traditionelle Heilpflanze, sie soll harntreibend und wundheilend wirken, die Lymphgefäße reinigen, das Immunsystem stärken sowie gegen extreme Mattigkeit helfen. Eine vielseitige, pflegeleichte und insektenfreundliche Staude, die in keinem Garten fehlen sollte.7 | verbreitet |
Geranium rotundifolium Rundblättriger Storchschnabel | Die Pflanzen keimen oft bereits im Vorjahr und bleiben über den Winter grün.8 | in wärmeren Tieflagen und Weinbaugebieten ziemlich häufig |
Glechoma hederacea Gewöhnlicher Gundermann, Gundelrebe | Die aromatisch riechende Pflanze enthält ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe. Die Volksmedizin verwendet sie unter anderem gegen Durchfall und Husten. Bis zum Reinheitsgebot von 1516 diente sie beim Bierbrauen an Stelle von Hopfen als Bittermittel. Das Kraut schmeckt in Salaten und Quark und als spinatartiges Gemüse.9 | verbreitet |
Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut, Mausohr-Habichtskraut | Rosettenblätter mit langen Haaren, unterseits graufilzig. Wächst oft in dichten Gruppen. „Mausohr“ bezieht sich auf die Form und Behaarung der Blätter. Bei Trockenheit rollen sich diese ein. Ihre Unterseite reflektiert das Licht und erwärmt sich deshalb nicht so stark.10 | verbreitet |
Lactuca serriola Kompass-Lattich | Besonders an sonnigen Standorten zeigen die Blätter wie bei einer Kompassnadel nach Norden und Süden und stehen mit ihrer Fläche senkrecht zum Boden. So werden sie kaum von der Mittagssonne bestrahlt und erhitzt. Sie verdunsten dadurch weniger Feuchtigkeit.11 | häufig im Gebirge, im Nordwesten selten |
Leucanthemum vulgare Wiesen-Margerite, Gew. Wucherblume | Von der „Orakelblume“ zupfte man die Zungenblüten, um die Zukunft vorauszusagen. „Margerite“ stammt von franz. marguerite = Perle.12 | verbreitet |
Linum catharticum Purgier-Leim | Die Pflanze enthält den Bitterstoff Linin. Früher bereitete man aus ihr einen abführenden, in größeren Mengen Brechreiz auslösenden Tee. Der Name nimmt hierauf Bezug (lat. purgare = reinigen, abführen).13 | häufig, giftig |
Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee | Die Schmetterlingsraupen des Gemeinen Blutströpfchens und des Kleewidderchens ernähren sich von Hornklee. Dabei nehmen sie die Glycoside Linamarin und Lotaustralin auf. Wir die Pflanze setzen die Tiere aus diesen Glycosiden nach einer Verletzung giftige Blausäure frei. Damit schrecken sie Fraßfeinde ab.14 | verbreitet, schwach giftig |
Matricaria chamomilla, Matricaria recutita, Chamomilla recutita Echte Kamille | Im 16. Jh. galt die Echte Kamille bei uns als eines der wichtigsten Heilkräuter, besonders schätzten die Heilkundigen ihre Wirkung bei Frauenkrankheiten (lat. matrix = Gebärmutter). Noch heute gehört sie zu den bekanntesten Heilpflanzen. Dank ihrer ätherischen Öle und Flavonoide lindert sie Entzündungen und Krämpfe. Das aus den Blütenköpfchen gewonnene ätherische Öl ist durch das Chamazulen intensiv blau gefärbt.15 | ziemlich häufig |
Oxalis stricta, Oxalis fontana Aufrechter Sauerklee | Die Blüten öffnen sich nur bei Sonne für einen Tag. Blättchen herzförmig, oft zusammengeklappt.16 | häufig, schwach giftig |
Papaver rhoeas Klatsch-Mohn | Jede Blüte bildet rund 2,5 Millionen Pollenkörper, die besonders morgens bis etwa 10 Uhr abgegeben werden. Hummeln erhöhen die Abgabe durch Vibrieren (Buzzing), das alt lautes Brummen hörbar ist. Die Pflanze enthält Alkaloide, jedoch kein Opium.17 | verbreitet, schwach giftig |
Plantago lanceolata Spitz-Wegerich | Spitze, lanzettenartige Blätter Nasse Wegerich-Samen werden schleimig und klebrich. Sie bleiben dann an Tieren,Schuhsohlen und Reifen kleben und werden verschleppt. Die Pflanze enthält Aucubin, Gerbstoffe und Schleime. Sie hilft gegen Schleimhautentzündungen und trockenen Reizhusten. Frische Blätter lindern Insektenstiche, wenn man sie als Brei auf den Stich aufträgt.18 | verbreitet |
Plantago major Breit-Wegerich, Großer Wegerich | Nordamerkikanische Indianer nannten die Pflanze „Fußstapfen des Weißen Mannes“. Sie kam mit den Weißen in ihr Land und breitete sich entlang ihrer Eroberungswege aus. „Plantago“ leitet sich von lat. „planta“ = Fußsohle ab und bezieht sich auf die Blattform, „Wegerich“ bedeutet „Beherrscherr des Weges“ und weist auf den Standort hin.19 | verbreitet |
Plantago media Mittlerer Wegerich | Blätter breit, oval, spitz, zerstreut bis dicht behaart. Plantago leitet sich von lat. planta = Fußsohle ab. Die Blätter erinnern an Fußabdrücke, außerdem erträgt die Pflanze Trittbelastung. Reißt man ein Blatt auseinander, bleiben die zähen, für Festigkeit sorgenden Gefäßbündel der Blattadern als dünne Fäden stehen.20 | in Kalkgebieten häufig, im Nordwesten seltener |
Prunella vulgaris Gewöhnliche Braunelle, Kleine Braunelle | Der Kelch um die Früchtchen öffnet sich nur bei Feuchtigkeit. Wird er von Tropfen getroffen, biegt er sich nach unten. Beim Zurückschnellen schleudert er anschließend die Früchtchen aus. Feucht sind sie klebrig und bleiben z. B. an Schuhsohlen haften.21 | verbreitet |
Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß | Oberirdische, oft meterlange, beblätterte Ausläufer mit Wurzeln und jungen Pflanzen. Mit seinen bis zu 50 cm tief reichenden Wurzeln wirkt dieser Hahnenfuß als Bodenbefestiger.22 | sehr häufig, giftig |
Salvia pratensis Wiesen-Salbei | Bei Besuch der Blüte lösen die Insekten einen besonderen Mechanismus aus: Die beiden Staubblätter klappen dabei auf den Rücken des Insekts herab und pudern es mit Blütenstaub ein. Auf der nächsten Blüte streift das Insekt den Pollen an der Narbe ab. Besonders Hummeln lösen diesen Mechanismus aus.23 | häufig in Kalkgebieten |
Senecio vulgaris Gewöhnliches Greiskraut, Gew. Kreuzkraut | Die Früchte können dank des Haarschopfes (wie Pusteblume) gut fliegen.24 | verbreitet, giftig |
Silene coronaria Kranz-Lichtnelke, Kronen-Lichtnelke, Samtnelke | Die oberirdischen Pflanzenteile sind dicht zottig-graufilzig behaart. Sorten der Kronen-Lichtnelke werden verbreitet als Zierpflanze für Rabatten und Bauerngärten sowie selten als Heilpflanze genutzt. Sie ist seit spätestens 1410 in Kultur.25 | verbreitet, giftig |
Silene vulgaris Traubenkropf-Leimkraut | „Silene“ geht auf Silen zurück, in der griechischen und römischen Mythologie ein dickbäuchiger, kahlköpfiger Begleiter des Weingottes Dionysos bzw. Bacchus. Die bauchigen Kelche umgeben später auch die reifen Kapseln und dienen dann als Windfang.26 | häufig, schwach giftig |
Taraxacum officinale Wiesen-Löwenzahn, Wiesen-Kuhblume | Kinder blasen gerne die Früchte mit den Fallschirmen von den „Pusteblumen“. Die Pflanze enthält Bitterstoffe, die Verdauungs- und Gallestörungen lindern. Ihr hoher Kaliumgehalt fördert die Harnausscheidung. Junge Blätter liefern leicht bitteren, aromatischen Salat. Mit den Blütenkörbchen färbte man früher Butter gelb.27 | sehr häufig |
Trifolium dubium Kleiner Klee | Die Blüten absorbieren UV-Licht gleichmäßig. Sie sind deshalb auch für Insekten einfarbig.28 | verbreitet |
Trifolium hybridum Schweden-Klee | Duftende Blüten, erst weiß dann rosa. Landwirtschaftlich wertvolle Sorten selektierte man zuerst in Schweden und baute sie ab dem 18. Jh. in Mitteleuropa an. Der Klee wird heute im Norden bis Lappland kultiviert.29 | zerstreut, oft auch angebaut |
Trifolium repens Weiß-Klee, Kriech-Klee | Kriechende, an den Knoten wurzelnde Stängel, Blätter meist mit heller Zeichnung. … Blättchen kahl, fein gezähnt, auch im Winter grün. Stickstoffanzeiger, durch Mähen gefördert… . Die Blätter finden sich auf Wappen und sind das Nationalsymbol Irlands. Nach einer Legende soll St. Patrick den Iren anhand eines Kleeblatts die Dreieinigkeit erklärt haben.30 | verbreitet |
Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis | Dieser Ehrenpreis wird im Volksmund auch ironisch „Männertreu“ genannt, da die Blüten im Blumenstrauß nach wenigen Minuten eine große Zahl von Blütenkronen abwerfen. Die Kronen lösen sich an einer Trennungsschicht ab.31 | verbreitet |
Veronica serpyllifolia Quendelblättriger Ehrenpreis, Thymianblättriger Ehrenpreis | Rinder und Schafe fressen die Früchte. Die Samen überstehen die Darmpassage und können so mit dem Kot verbreitet werden.32 | häufig |
Vicia angustifolia Schmalblättrige Wicke | Vorkommen: Äcker, Wege, Böschungen, Ödflächen, Halbtrockenrasen. Auf trockenen, nährstoffreichen Böden an wärmeren Standorten.33 | häufig, schwach giftig |
Agenda zum Vorkommen
häufig
ziemlich häufig
verbreitet
zerstreut
selten
sehr selten
Quellenverzeichnis
Was blüht denn da? Kosmos – Naturführer, Margot und Dr. Roland Spohn, Pflanzenporträts Marianne Golte-Bechtle, 60. aktualisierte und erweiterte Auflage, 2021, ISBN 978-3-440-17073-1
- S.176/4 Gewöhnliche Schafgarbe ↩︎
- S.174/3 Ausdauerndes Gänseblümchen ↩︎
- S.218/1 Wiesen-Glockenblume ↩︎
- S.312/1 Wiesen-Pippau ↩︎
- S.32/4 Heide-Nelke ↩︎
- S.352/4 Garten-Wolfsmilch ↩︎
- http://www.gardify.de ↩︎
- S.50/3 Rundblättriger Storchschnabel ↩︎
- S.240/4 Gewöhnlicher Gundermann ↩︎
- S.312/2 Kleines Habichtskraut ↩︎
- S.310/4 Kompass-Lattich ↩︎
- S.178/3 Wiesen-Margerite ↩︎
- S.154/2 Purgier-Lein ↩︎
- S.324/2 Gewöhnlicher Hornklee ↩︎
- S.178/1 Echte Kamille ↩︎
- S.282/4 Aufrechter Sauerklee ↩︎
- S.18/2 Klatsch-Mohn ↩︎
- S.356/3 Spitz-Wegerich ↩︎
- S.356/1 Breit-Wegerich ↩︎
- S.124/4 Mittlerer Wegerich ↩︎
- S.242/1 Gewöhnliche Braunelle ↩︎
- S.268/3 Kriechender Hahnenfuß ↩︎
- S.244/2 Wiesen-Salbei ↩︎
- S.296/1 Gewöhnliches Greiskraut ↩︎
- https://de.wikipedia.org/wiki/Kronen-Lichtnelke ↩︎
- S.142/1 Traubenkropf-Leimkraut ↩︎
- S.308/4 Wiesen-Löwenzahn ↩︎
- S.322/1 Kleiner Klee ↩︎
- S.78/1 Schweden-Klee ↩︎
- S.190/1 Weiß-Klee, Kriech-Klee ↩︎
- S.200/4 Gamander-Ehrenpreis ↩︎
- S.198/2 Quendelblättriger Ehrenpreis ↩︎
- S.84/1 Schmalblättrige Wicke ↩︎